Produktqualität auf höchstem Niveau
Gelatine ist ein reines, kollagenes Eiweiß, das aus tierischen Rohstoffen gewonnen wird. Ein Großteil der Gelatine, die in Europa produziert wird, kommt vom Schwein. Weitere Arten werden aus Rohstoffen von Rind oder Fisch gewonnen. Die Art der Rohstoffe, die für die Gelatineherstellung verwendeten werden, hängt von dem in der jeweiligen Region vorherrschenden Tierbestand ab. Der hohe Qualitätsstandard der Gelatine wird durch die Auswahl der Rohstoffe und den Produktionsprozess gewährleistet.
Erstklassige Rohstoffe
Die sorgfältige Auswahl der Rohstoffe bildet das Fundament für die Gelatineherstellung, um Sicherheit und Qualität zu gewährleisten. Die europäischen Gelatinehersteller verwenden ausschließlich Rohstoffe von gesunden Schweinen, Rindern und Fisch. Darüber hinaus produzieren alle GME-Mitglieder gemäß ISO-Norm und/oder anderen hohen Qualitätsstandards für Lebensmittelsicherheit sowie GMP-Standards. Damit gehört die Gelatineindustrie zu den Industriezweigen in Europa, die am besten strukturiert ist und am besten kontrolliert wird.
Schätzungsweise 80 Prozent der Speisegelatine, die in Europa produziert wird, ist Schweineschwartengelatine. 15 Prozent wird aus Rinderspalt hergestellt. Rinderspalt ist eine dünne, kollagenhaltige Schicht zwischen der oberen und der unteren Hautschicht. Die restlichen 5 Prozent der Gelatine werden aus Schweine- und Rinderknochen sowie Fisch gewonnen.
Es gibt umfangreiche europäische Rechtsvorschriften, die das Schlachten, die Kontrollverfahren und das Lizenzverfahren durch staatliche Behörden regeln. Alle Rohstoffe werden regelmäßig auf Sicherheit und Herkunft geprüft. Die Tiere werden nur von zugelassenen Schlachthäusern bezogen und zuvor von Veterinären untersucht. Es werden ausschließlich Rohstoffe, die zum menschlichen Verzehr freigegeben worden sind, zur Herstellung von Gelatine verwendet. Mit anderen Worten ist das Fleisch, das der Konsument kauft, vom selben gesunden Tier wie der Rohstoff zur Gelatineherstellung.
- Speisegelatine entspricht den Anforderungen der Speisegelatine-Vorschrift und unterliegt zusätzlich dem Lebensmittelrecht.
- Pharmagelatine muss den strengen Vorschriften der amtlichen Pharmakopöen entsprechen.
Hochtechnologischer Produktionsprozess
In den Werken der GME-Mitglieder wird Gelatine in hochtechnologischen Industrieanlagen in einem mehrstufigen, aufwendigen Verfahren hergestellt. Ausgangsmaterial ist das Bindegewebe von Schweinen, Rindern oder Fisch. Aus Schweineschwarte, Kalbs- und Rinderhaut sowie Knochen wird das kollagene Eiweiß herausgelöst und zu Gelatine verarbeitet. Das Endprodukt Gelatine ist ein reines, hochwertiges Protein.
Die Rohstoffe werden zunächst entfettet und entmineralisiert. Danach kommen, je nach Rohmaterial und Verwendungszweck der Gelatine, zwei unterschiedliche Vorbehandlungsmethoden zum Einsatz.
Alkalisches Verfahren
Das Bindegewebe von Rindern ist stark vernetzt und wird daher in einem mehrwöchigen Verfahren mit Laugen vorbehandelt. Dabei wird eine schonende Umwandlung der Kollagenstruktur erreicht. Das Kollagen ist nach dieser Behandlung in warmem Wasser löslich und kann so aus dem übrigen Rohmaterial herausgelöst werden.
Saures Verfahren
Das kollagene Bindegewebe von Schweineschwarten ist nicht so stark vernetzt. Hier genügt eine eintägige Säurebehandlung mit anschließender Neutralisation und einem intensiven Auswaschen der Salze zur Vorbereitung auf die Extraktion des Kollagens.
Die vorbehandelten Rohmaterialien werden nun mit heißem Trinkwasser versetzt und in mehreren Stufen extrahiert. Die Temperatur des erhitzten Wassers ist ein Parameter für die Gallertfestigkeit: Je niedriger die Temperatur des Wassers, desto höher wird die Gallertfestigkeit, also der Bloomwert, der extrahierten Gelatine.
Die extrahierten Lösungen werden in Hochleistungsseparatoren von Fettspuren und feinen Fasern befreit. Durch Filtration werden, ähnlich wie in der Getränkeindustrie, feinste Partikel beseitigt. In einem letzten Reinigungsschritt wird die Gelatine von Calcium, Natrium, Säureresten und anderen Salzen befreit.
Die Gelatinelösung wird nun in Vakuum-Eindampfanlagen konzentriert und zu einer honigartigen Masse eingedickt.
Die hochkonzentrierten Gelatinelösungen werden sterilisiert, abgekühlt, erstarrt und unter strengen hygienischen Bedingungen getrocknet. Dabei entstehen „Gelee-Nudeln“, die nach dem Trocknen zu Körnern gemahlen werden.
Im Labor wird die Qualität und Reinheit der Gelatine durch ausführliche Qualitätskontrollen sichergestellt. All diese Schritte sind für die Gelatineherstellung unumgänglich und werden seit Jahrzehnten eingesetzt, um hochwertige Gelatine zu gewinnen.